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Ingenieurbüro Hell

Unfall – was tun wenn’s gekracht hat?

Hier findest Du Hilfe und Tipps zum Verhalten nach einem Verkehrsunfall. Gerade in der chaotischen Ausnahmesituation eines Unfalls ist es wichtig Ruhe zu bewahren und kontrolliert die richtigen Maßnahmen einzuleiten. Korrektes Verhalten am Unfallort dient nicht nur der Sicherheit, sondern auch der Sicherung Ihrer Ansprüche. Eine saubere Schadenabwicklung beginnt daher direkt am Unfallort.

 

 

Unverzüglich anhalten

  • Egal ob Unfallverursacher, Unfallbeteiligter oder Zeuge, Du bist verpflichtet unverzüglich anzuhalten und zu helfen (§ 34 StVO)
  • Gerade in der chaotischen Ausnahmesituation eines Unfalls ist es wichtig Ruhe zu bewahren. Handle richtig und bewahre einen klaren Kopf.

Unfallstelle sichern (Folgeunfälle vermeiden)

  • Warnblinkanlage einschalten, um auf die Unfallsituation aufmerksam zu machen.
  • Warnweste anziehen, um von anderen Verkehrsteilnehmern besser gesehen zu werden.
  • Werde dir der Situation bewusst, in der Du dich befindest und verschaffe Dir sich einen Überblick über die Schwere des Unfalls (Schäden, Verletzte, etc.). Sind mehrere Helfer in der Nähe, teile die Aufgaben auf!
  • Warndreieck je nach Lage und Sichtverhältnissen mit ausreichendem Abstand von der Unfallstelle so aufstellen, dass andere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig reagieren können (Faustformel ist ein Mindestabstand entsprechend der Höchstgeschwindigkeit in Metern, d.h. 50 Km/h entspechen 50 Meter).
  • Verlasse die Fahrbahn und halte dich nicht unnötig im Gefahrenbereich auf. Begebe dich bei einem Autobahnunfall hinter die Leitplanke.
  • Bei Dunkelheit sollten die Unfallfahrzeuge ausreichend beleuchtet sein. Lasse daher die Beleuchtung an, falls diese noch funktioniert.

Erste Hilfe leisten

  • Erste Hilfe rettet Leben!
  • Stabile Seitenlage – falls erforderlich.
  • Wiederbelebung – falls erforderlich.
  • Rettung aus dem Fahrzeug – falls das Fahrzeug brennt oder ein Insasse wiederbelebt werden muss.
  • Wunden versorgen – Platzwunden, Schnittwunden.
  • Wenn der Kreislauf aufgrund des Schocks absackt – Füße hochlegen.
  • Wärme spenden – Unfallopfer kühlen schnell aus.
  • Psychische Betreuung – geben Sie dem Unfallopfer das Gefühl nicht allein zu sein.

Rettungsdienste (Feuerwehr, Krankenwagen) 112 verständigen – falls erforderlich

  • Bei verletzten Personen.
  • Bei eingeklemmten Personen.
  • Bergung von Unfallfahrzeugen.
  • Bei ausgelaufenen Flüssigkeiten (Öl, Treibstoff etc.).
  • Halte dich an die W-Fragen: Was, Wann, Wo, Wer und Wie?
  • Warte Rückfragen Deines Gesprächspartners ab.

Polizei 110 verständigen – falls erforderlich

  • Bei Unfällen mit Personenschäden, d.h. Toten oder Verletzten.
  • Bei Unfällen mit höherem Sachschaden.
  • Bei Unfallflucht.
  • Bei Verdacht einer Straftat (Alkohol, Drogen etc.).
  • Bei unklarer Sachlage (Schuldfrage).
  • Wenn Personen beteiligt sind, die im Ausland wohnen.
  • Halte dich an die W-Fragen Was – Wann – Wo – Wer und Wie.
  • Warte Rückfragen Deines Gesprächspartners ab.
  • Eine polizeiliche Unfallaufnahme ist nicht immer erforderlich! Kleinere Blechschäden mit klarer Sachlage kannst Du ohne weiteres selbst regeln (Beweissicherung durchführen!).

Beweissicherung durchführen (Fotos, Skizzen, Notizen)

  • Verändere Unfallspuren, Fahrzeuge etc. möglichst erst, wenn erforderliche Beweise gesichert sind (warte bis die Polizei eintrifft oder führe eine eigene Beweissicherung durch). Blockiere jedoch nicht wegen einer Bagatelle den Verkehrsfluss
  • Fotografiere die beschädigten Fahrzeuge (Gesamtaufnahmen und Detailfotos)
  • Fotografiere die Unfallstelle aus verschiedenen Blickwinkeln (notfalls Kamera im Mobiltelefon verwenden)
  • Falls Du keine Kamera zur Hand hast skizziere die Stellung der am Unfall beteiligten Fahrzeuge, den Straßenverlauf und die Beschilderung
  • Dokumentiere Unfallspuren auf der Fahrbahn
  • Kreidemarkierungen sind für eine Beweissicherung von Vorteil (Fahrzeugstellungen, Radstellungen, sonstige Spuren)
  • Machen Dir zu folgenden Punkten Notizen:
  • Fahrbahnbeschaffenheit (eben, wellig, ansteigend, abfallend, nass, trocken, vereist, Fahrbahnschäden)
  • Sicht- und Witterungsverhältnisse (Sonne, Wind, Regen, Dunst, Nebel, Schnee, Dämmerung, war die Beleuchtung der Fahrzeuge eingeschaltet?)
  • Verkehrsführung (übersichtliche oder unübersichtliche Straßenführung, Beschilderung, Signalgebung, Fahrbahnmarkierungen)

Unfallbericht und Zeugen

  • Sieh Dich nach Zeugen um, notiere Dir Namen, Adressen und Telefonnummern. Es schadet auch nichts die Kennzeichen der Fahrzeuge in der direkten Unfallumgebung aufzunehmen (ggf. Fotos anfertigen). Zeugen können im Streitfall entscheidend sein!
  • Erstelle mit den am Unfall Beteiligten Personen gemeinsam einen Unfallbericht der von allen Beteiligten unterschrieben wird. Ein unterschriebener Unfallbericht ist kein Schuldanerkenntnis! Solltest Du keinen Unfallbericht zur Hand haben, so erfasse mindestens folgende Daten ((Unfallzeit, Unfallort, Unfallhergang, Skizze, Fahrer, Halter, Fahrzeuge, amtliche Kennzeichen, Versicherungsdaten, ggf. Polizeibeamte und Dienststelle)

 

Was Du sonst noch beachten solltest

  • bleibe ruhig und sachlich
  • lasse Dich vom Unfallgegner nicht einschüchtern
  • Entferne dich nicht unerlaubt vom Unfallort
  • Unterschreibe auch bei klarer Sachlage kein Schuldeingeständnis, Du gefährdest damit Deinen Versicherungsschutz. Fertige einen Unfallbericht, damit bist Du stets auf der sicheren Seite.
  • Aussagen gegenüber Polizeibeamten – halte Dich direkt nach einem Unfallereignis mit Aussagen zurück – verweise darauf, dass Du Angaben zum Unfallhergang nachreichen wirst. Aus Deinem Schweigen können keine nachteiligen Schlüsse gezogen werden.
  • Prüfe das von den Polizeibeamten gefertigte Unfallprotokoll und lasse Unstimmigkeiten korrigieren.
  • Notiere Dir für Rückfragen den Namen des ermittelnden Beamten und dessen Dienststelle.
  • Vorsicht vor unseriösen Unfallhelfern und unbürokratischer schneller Hilfe der Versicherung, die vermeintliche Hilfsbereitschaft hat leider oft finanzielle Hintergründe.
  • Du hast Zeit! Lasse Dich nicht unter Druck setzen und triff  keine spontanen Vereinbarungen! Unüberlegte Entscheidungen können schnell teuer werden. Informiere Dich in Ruhe über Deine Rechte und Pflichten, hole Dir eine neutrale Einschätzung von einer Partei ein, die keine Eigeninteressen verfolgt (Sachverständige, Rechtsanwälte)
  • Behalte die Schadenabwicklung stets in Deinen Händen oder schalte einen Rechtsanwalt mit der Vertretung Deiner Interessen ein.
  • Bewahre sämtliche Belege, die im Zusammenhang mit dem Unfallereignis stehen, auf. Du kannst damit Deine Ansprüche belegen.

Verhalten bei Bagatellschäden

  • Kleinere Blechschäden mit klarer Sachlage kannst du mit etwas Sachkenntnis ohne weiteres selbst regeln ohne hierfür die Polizei einzuschalten. Damit Du später nicht mit leeren Händen dastehst, ist eine ordentliche Beweissicherung wichtig. Fülle gemeinsam mit den Unfallbeteiligten einen Unfallbericht aus, den alle Unfallbeteiligten unterschreiben und notieren Dir Namen, Adressen und Telefonnummern von Zeugen.

Du hast ein parkendes Fahrzeug angefahren?

  • Auf jeden Fall erst mal an der Unfallstelle verweilen und sich zu erkennen geben -  unerlaubtes Entfernen vom Unfallort ist eine Straftat. Ob der Schaden eine Bagatelle ist oder nicht spielt hierbei keine Rolle. Ein Zettel mit Name und Telefonnummer ist ohne angemessene Wartezeit nicht ausreichend. Eine angemessene Zeit richtet sich nach der Tageszeit, dem Unfallort und der Schwere des Unfalls. Mindestens angemessen ist eine halbe Stunde. Besser Du rufst die Polizei an und meldest den Schaden.
  • Fotografiere und dokumentiere den Schaden.
  • Unterschreibe kein Schuldeingeständnis – auch dann nicht, wenn die Sache eindeutig ist. Du gefährdest damit Deinen Versicherungsschutz!
  • Selbst zahlen oder die Versicherung einschalten? Prüfe bei kleineren Schäden, ob es sich lohnt, Deinen Schadenfreiheitsrabatt zu erhalten und den Schaden aus eigener Tasche zu bezahlen.

Was ins Handschuhfach gehört

  • Einwegkamera mit Blitzlicht (Alternativ Kamera im Mobiltelefon verwenden).
  • Notizblock mit Stift
  • Unfallbericht
  • Kreide

 

Aufgaben der Polizei nach Verkehrsunfällen

  • Hilfeleistung
  • Unfallaufnahme
  • Feststellung der Identitäten der Unfallbeteiligten und Zeugen und Personalien Austausch
  • Absperrung der Fahrbahn, Regelung des Verkehrs
  • Verständigung des Verkehrswarnfunks
  • Verständigung von Angehörigen
  • Verfolgung von Verkehrsstraftaten und Verkehrsordnungswidrigkeiten
  • Unfalluntersuchung
  • Ermittlung des Unfallhergangs
  • Statistik (Unfallforschung)

 

 

Unfallbegutachtung – wir erklären Dir auf was es ankommt

 

Klassische Fragen nach einem Unfall

  • Wie hoch ist der eingetretene Schaden?
  • Kostenvoranschlag oder Gutachten? Wann benötige ich was?
  • Was kann ich bei Bagatellschäden unternehmen?
  • Ist eine Reparatur wirtschaftlich sinnvoll und welche Alternativen gibt es? Wie lange dauert die Reparatur und wie hoch ist der Nutzungsausfall?
  • Welche Risiken sind mit einer Reparatur möglicherweise verbunden?
  • Tritt am Fahrzeug eine Wertminderung ein?
  • Bin ich verpflichtet zu reparieren? Welche Alternativen gibt es?
  • Ist ein Schadengutachten sinnvoll?

 

Kfz Sachverständigenbüro Hell - schnelle und unbürokratische Hilfe im Schadenfall